Franzosenkraut – ein Schatz aus Südamerika

Kennst du schon das Franzosenkraut? Es ist definitiv eines meiner Lieblingskräuter und ich nutze es vom Frühjahr bis in den späten Herbst fast täglich. Es hat einen wunderbaren milden aber sehr aromatischen Geschmack und passt einfach zu so vielen Gerichten.

Ursprünglich kommt das Franzosenkraut oder auch Knopfkraut aus Südamerika und hat sich erst um 1850 hier bei uns ausgebreitet. Da es sich hier bei uns richtig wohlfühlt, findet man es mittlerweile in fast jedem Garten.

Ich habe zwar (noch) keinen eigenen Garten, aber es lässt sich auch wunderbar auf dem Balkon ansiedeln. Vor ein paar Jahren habe ich einfach ein paar Pflänzchen aus dem Garten meiner Eltern mitgenommen und in einen meiner Balkonkästen gepflanzt. Dort hat es sich nun prima eingelebt und sich nach und nach auch in allen anderen Blumentöpfen ausgebreitet. Schließlich kann eine Pflanze bis zu 100.000 Samen1 auf einmal bilden. Somit ist es nicht ganz einfach, das Kraut wieder loszuwerden, sobald es einmal im Garten oder auf dem Balkon fußgefasst hat. Ein Glück für uns Wildkräuterfans!

Dadurch, dass das Franzosenkraut vor 1800 in unseren Breiten gar nicht vorkam, gibt es natürlich keine traditionellen Heilanwendungen. Allerdings wurde und wird es auch heute noch in Südamerika für seinen Eigenschaften sehr geschätzt. Den Aufguss aus frischen Blättern verwendet man allgemein zur Stärkung des Köpers bei Erkältungen und grippalen Infekten. Auch zur unterstützenden Behandlung bei verschiedenen Krebsleiden wird das Franzosenkraut eingesetzt. 1,2

Die Hauptverwendung liegt allerdings in der Küche, als aromatisches Küchenkraut. So gibt es in Lateinamerika zahlreiche Rezepte, in denen das Franzosenkraut einen essentiellen Bestandteil darstellt. Es liefert einen einzigartigen Geschmack und trägt erst so zum Charakter spezieller Gerichte bei.

Ein wunderbares Gericht, das ich selbst hin und wieder zubereite, ist Ajiaco. Es ist eine kolumbianische Suppe, die in verschiedenen Regionen des Landes zu jeder Jahreszeit zubereitet wird. Mein Rezept teile ich hier gern mit euch. Ich habe das klassische Ajiaco-Rezept etwas abgewandelt, damit ihr es auch mit heimischen Zutaten wunderbar nachkochen könnt. Und wer mal keine Lust auf Kochen hat, kann Blätter und Blüten des Franzosenkrauts auch über grüne Salate streuen, ins Rührei geben oder kleingehackt und mit Salz bestreut auf einem Butterbrot essen. Lecker!

Ajiaco

Kolumbianische Hühnersuppe

Zutaten für 4 Personen:

  • 600 g Hühnerbrust
  • 400 g mehligkochende Kartoffeln – gewürfelt
  • 600 g festkochende Kartoffeln – gewürfelt
  • 2 Möhren – gewürfelt
  • 2 Knoblauchzehen – zerdrückt
  • 3 Lauchzwiebel – in Ringe geschnitten
  • 2 Maiskolben – halbiert
  • 1 große Handvoll Franzosenkraut – gehackt
  • 1 Bund Koriander – gezupft
  • 2 Avocados – geschält und in Scheiben geschnitten
  • 250 g Crème fraîche
  • 1 Glas Kapern
  • Salz

Zubereitung:

  1. Gib die Hühnerbrüste, Kartoffeln, Möhren, Lauchzwiebeln, Maiskolben und den Knoblauch in einen großen Topf. Fülle ihn mit Wasser auf und bringe ihn zum kochen. Würze die Brühe mit Salz.
  2. Nach etwa 25 Minuten holst du die Hühnerbrüste heraus und lässt sie kurz abkühlen. Gibt nun das Franzosenkraut zur Suppe und lass sie bei kleiner Hitze weiterköcheln.
  3. Die Hühnerbrüste zerpflückst du mit den Fingern in kleine Streifen.
  4. Serviere die Suppe am besten in tiefen Schälchen. Dazu füllst du die Suppe auf, gibst etwas Hühnerfleisch in die Schale und bestreust alles mit Koriander.
  5. Die Kapern, Crème fraîche und die Avocadoscheiben werden separat serviert, damit sich jeder selbst die gewünschte Menge zu seiner Suppen hinzufügen kann. 

Lasst es euch schmecken!

1 https://www.smarticular.net/franzosenkraut-erkennen-sammeln-essbar/ (Stand 12.11.2020)

2 Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2008): Essbare Wildpflanzen (3. Auflage), AT Verlag

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